- nonverbale Kommunikation
- außersprachliche, nicht sprachliche, nicht linguistische, averbale Kommunikation. 1. Begriff: Alle Formen der persönlichen Kommunikation und der ⇡ Massenkommunikation, die sich nicht auf eine symbolische (v.a. sprachliche) Informationsübertragung stützen. Im Zusammenhang mit der Sprache wird n.K. auch als „analoge Kommunikation“ bezeichnet.- 2. Übertragungswege: Die n.K. kann in unterschiedlichen Formen übertragen werden. Die bedeutendste Form ist die visuelle n.K., die alle Vorteile der ⇡ Bildkommunikation aufweist. Weitere Übertragungswege sind nonverbale auditive Signale (vokale und musikalische Signale), taktile Signale (Wahrnehmung von Berührungen), olfaktorische Signale (Gerüche), gustatorische Signale (Geschmack) und thermale Signale (z.B. Körperwärme, Raumtemperatur).- 3. Persönliche Kommunikation und n.K.: Die folgenden Ausführungen beziehen sich nur auf die persönliche Kommunikation, da die Massenkommunikation vorwiegend nonverbale Elemente der persönlichen Kommunikation abbildet.- 4. Formen der persönlichen n.K.: a) Vokale n.K.: Z.B. Lautstärke, Stimmfrequenz, Sprechgeschwindigkeit und Intonation. Die vokalen Elemente beziehen sich ausschließlich auf die Stimme des Kommunikators.- b) Nonvokale n.K.: Diese setzt sich zusammen aus: (1) Der körperlichen nonvokalen Kommunikation, die statischer (z.B. Körperbau, Gesichtsform, Hautfarbe) oder dynamischer (Mimik, Gestik, Körperbewegung, -haltung, -orientierung, -entfernung, Blickkontakt) Natur sein kann und (2) der materiellen nonvokale Kommunikation wie z.B. Stimuli, die zur körperlichen Erscheinung gehören, zum persönlichen Gebrauch gehören und im Interaktionsprozess eingesetzt werden oder aus der Umwelt des Kommunikators stammende Stimuli. Die nonvokale n.K. kann sich auf alle Sinnesmodalitäten beziehen.- 5. Wirkung: Die n.K. kann emotionale und kognitive Wirkungen hervorrufen. Emotionale Wirkungen sind die Aktivierung des Konsumenten, die Äußerung der Gefühle oder Einstellungen des Konsumenten. Kognitive Wirkungen der n.K. sind Ausstrahlungseffekte (Schlüsse auf persönliche Eigenschaften oder den sozialen Status des Kommunikators), Informationen über die Persönlichkeit des Kommunikators und die Begleitung verbaler Kommunikation. Die n.K. besitzt häufig eine höhere Glaubwürdigkeit als die verbalen Äußerungen, da sie meist spontan erfolgt und kognitiv kaum kontrolliert wird.- 6. Messung der n.K.: a) Allgemeine Messverfahren: Geeignet sind bes. modalitätsspezifische Messverfahren wie Beobachtung der Mimik, phonetische Messung von akustischen Signalen, olfaktorische Ermittlung des Geruchs etc.- b) Messung der persönlichen n.K.: Unmittelbare Verhaltensbeobachtung, Verhaltensaufzeichnung mittels Film und Video und apparative Verhaltensmessungen. Die Auswertung der Daten erfolgt z.B. mit dem Facial-Action-Coding-System (FACS), einem Analyseverfahren zur Beschreibung und Interpretation der Gesichtssprache oder dem Berner System, welches der Analyse der Körpersprache dient.
Lexikon der Economics. 2013.